Der ultimative Valentine's Countdown!!!!

blume1

Finden Sie hier nun endlich mal brauchbare Tipps, damit Sie den kommenden Valentinstag so richtig neoliberal durchfeiern können.
Und immer dran denken: I'm free to decide!

Schauen Sie gleich nach!!!

>> Tipp 1: Dienstleistungsscheck

>> Tipp 2: Klimt-Bilder

>> Tipp 3: Sitzplatz an einer Elite-Uni sponsern

>> Tipp 4: eine Postaktie

>> Tipp 5: Bandenwerbung bei Olympia

>> Tipp 6: Billigzigaretten

>> Tipp 7: fixe Job-Zusage

>> Tipp 8: die neoliberalen Klassiker!
happypeppy - 6. Feb, 20:12

Liebe Valentinstag--Promoterinnen!

vielen Dank für den ersten Tipp. Ich habe jedoch - ausnahmsweise - etwas zu kritisieren.

Es stellt sich mir hier eine Frage, quasi nebenbei: Kann es sein, oder täusche ich mich, dass sich ihr Dienstleistungscheck-Tipp mit der elenden Forderung etlicher Feministinnen nach Ökonomisierung des Privatem deckt? Dass die Einführung der Entlohnung reproduktiver Tätigkeiten gar den unerhöhten Forderungen sozialistischer Feministinnen entspricht? Kann es sein, dass Sie unbewusst (bewusstes Handeln schließe ich ob ihrer sonstigen Sorgfalt aus) dem Bösen in die Hand spielen, etwa dann, wenn sich die nunmehr entlohnte Hausfrau als Arbeiterinn - und daher auch als Klassenkämpferin - begreifen kann?
Ich denke, der österreichischen Bundesregierung, an deren edlen Zielen ich niemals zweifeln würde, ist hinsichtlich der Dienstleiungschecks ein kleiner Fehler unterlaufen!
Denn, so sagen mir meine ökonomischen Lehrbücher (ich will sie hier nicht alle anführen, derer sind es zu viele), die unentgeltliche Tätigkeit (ist Bügeln denn wirklich eine Arbeit? Ich wage zu bestreiten) der Frauen ist für eine prosperierende Wirtschaft unerlässlich. Auch Ihnen ist das sicherlich bekannt.
Und v.a., wie hoch sollte denn der Lohn so sein, den Frau XYZ erhalten soll. Eine Bösewichtin namens Frigga Haug hat einmal ausgeführt, dass das Gut, dass die Frau produziere - Kind -, kaum bezahlbar sei. Denn, das leuchtet ein, die Stückzahl lässt sich bei der Kindererzeugung und - aufzucht (hier begriffen als weitere Produktionsschritte) nicht ins unermessliche steigern. Kinder sind sauteuer! V.a. dann, wenn immer mehr Frauen rumzicken und nur mehr eines produzieren wollen - Selbstverwirklichung blabla. Deshalb: Wenn wir erst Mal anfangen mit dem Zahlen, dann wollen die (die Frauen) doch gleich Millionen!
Tja, also. Deshalb bin ich der Meinung, dass man die Schecks den Frauen nicht geben sollte. Lieber den polnischen und thailändischen Zugeherinnen - die zicken auch nicht so rum.

Vielleicht überdenken Sie das mit den Schecks noch mal.

Trotzdem: Ich finde ihr neues Special sehr innovativ!
Neoliberale Grüße, happypeppy

Lila Elefant - 7. Feb, 22:35

Geschätzter neoliberaler Kollege!

Ihre Kritik hat mich ja zutiefst erschüttert!!! Mich (und meine Praktikantin im Schlepptau, die übrigens hervorragenden Kaffee kochen kann) zu verdächtigen wir würden mit dem feministischen Pack unter einer Decke stecken!!! Dem muss ich vehement widersprechen. Vielmehr denke ich, lieber Happypeppy, dass sie der Bundesregierung Unrecht tun, wenn Sie ihr einen Fehler unterstellen. Vielmehr ist der Dienstleistungsscheck als ein genialer Clue anzusehen! Eine weitere Differenzierungsmöglichkeit im Bereich der prekären Arbeitsverhältnisse, ähm ich meine natürlich politisch korrekter ausgedrückt der flexiblen Beschäftigungsmöglichkeiten. Etwaigen Missbrauch durch feministische Guerillabewegungen und anderen Bösewichten hat man dabei gleich prophylaktisch einen Riegel vorgeschoben: der Dienstleistungsscheck kann nur bis zur Geringfügigkeitsgrenze ausgestellt werden. Nix da mit sauteuren Kindern also, die gehen vielmehr spottbillig her.

Außerdem wollten wir ja mit diesem Tipp die neue Flexibilität und Selbstverantwortung unterstreichen, die solche innovativen Neuerungen bieten. Was es doch so, dass die meisten (Ehe-)Frauen früher bei ihrem Partner mitversichert waren, obwohl sie nichts arbeiteten. Welch ein Zwang! Welch eine Unselbstständigkeit! Der Dienstleistungsscheck bietet die Möglichkeit zur Selbstversicherung! Um schlappe 47,01 Euro, die der Arbeitnehmer natürlich selbst bezahlt. Man will ja selbst über sein Leben bestimmen!

Ich hoffe Sie somit von der neoliberalen Sinnhaftigkeit des Dienstleistungsschecks überzeugt zu haben.

Mit sparsamen Grüßen
Lila Elefant

pro Dienstleistungsscheck

Ich finde den Dienstleistungsscheck eine prima Idee. Endlich habe auch ich die Möglichkeit für meine Kochkünste des indischen Sektors sowie der verteufelt leckeren Lasagne bezahlt zu werden. Früher ging dies nur durch Komplimente, doch nun habe auch ich die Möglichkeit meine kulinarischen Talente zu barer Münze zu machen.

Sie sehen also, der Dienstleistungsscheck dient nicht nur klischeehaft den weiblichen Mitbürgerinnen, sondern auch sich und seine kulinarischen Fähigkeiten maßlos überschätzenden Pseudo-Spaniern.

mit freudig strahlendem Blick

Mig

Lila Elefant - 7. Feb, 22:47

Sehr geehrter Senhor de Cervantes!

Sie sollten hierzu noch wissen, dass unsere Praktikantin, Frau Mag. Erna Bei-Wagerl, ja sozusagen aus eigener Erfahrung spricht. Die Vergütung ihrer redaktionellen Tätigkeit als Praktikantin wird zwar durch die wunderbare Möglichkeit eines Akademikertrainings (zumindest teilweise) vom AMS finanziert, reicht aber gerade einmal dafür, dass sie sich eine Monatskarte für einen Stehplatz in der stets heillos überfüllten 2. Klasse eines ÖBB-Waggons leisten kann. Da es zum Leben aber noch mehr braucht als Luft und Liebe (beides bei der ÖBB wohl kaum zu bekommen) und bei unserer Praktikantin natürlich ihre neoliberale Gesinnung zum Vorschein kommt ist sie stets mit Leib und Seele dabei, wenn es darum geht, neue flexible Arbeitsaufträge anzunehmen. So putzt sie uns nach Feierabend (hat sie ja theoretisch nie, weil ihre Arbeitszeiten ja sowieso flexibel sind) die Redaktionsräume, Toiletten, unsere Fahrräder, schaufelt uns den Schnee vor der Haustüre weg, reinigt das Brückengeländer und nimmt freudestrahlend jeden Auftrag an, den wir ihr unterbreiten. Ich kann sie da wirklich nur loben! Da wir, das Redaktionsduett Garantiert Profitorientiert, selbst als Ich-AGs organisiert sind können wir ihr diese Arbeiten dann auch fröhlich und zufrieden mit einem Dienstleistungsscheck vergüten. (der gilt ja nur im privaten Bereich) Bei so viel neoliberaler Atmosphäre ist das Betriebsklima eben ausgezeichnet.

Da liegt Liebe in der Luft...

Mit begeisterten Grüßen
Lila Elefant

Dankbar ich bin

Wow, Sie bringen mich ja auf Ideen. Eine Ich-AG, warum habe ich nicht zuvor daran gedacht. Damit könnte ich endlich einmal all meine besserwisserischen Dinge, die ich so pro Tag vom Stapel lasse, gewinnmaximierend vermarkten und mich dabei gleich selbst mit Dienstleistungsschecks, die sich übrigens toll zum Tapezieren der Wände eignen, belohnen.

So sieht man einmal mehr, dass sich der Konsum diese/s/r Weblog/s (keine Ahnung was nun richtig ist) wirklich lohnt, wobei ich doch noch einigermaßen verwundert bin, dass Sie (das Redaktionsduett) noch keinerlei Avancen zeigt, diese Plattform kommerziell zu nutzen - hierbei besteht handlungsbedarf.

Ihre Praktikantin tut mir gar nicht leid, jeder fängt, auch im Neoliberalismus, einmal klein an und muss mit der ÖBB (oder der S-Bahn wie man sie nun teilweise so treffend nennt) fahren - selbst ich bin davor nicht gefeilt :)

mit eurogezeichneten Augen und der Vorfreude auf die eigene Ich-Ag

Mig
valentin (Gast) - 13. Feb, 23:43

ah ja... interessant

Neoliberalismus macht Spaß!

Hallöchen!

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Mag. Erna Bei-Wagerl - 14. Feb, 22:45
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Lila Elefant - 14. Feb, 22:42
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Lila Elefant - 14. Feb, 14:28

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Redaktionsduett GARANTIERT PROFITORIENTIERT: happypeppy und lila elefant Irgendwo in Salzburg. Mit Mag. Erna Bei-Wagerl als Praktikantin, die uns den Kaffee kocht. Vielen Dank an das neue Mediengesetz! Counter

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Zuletzt aktualisiert: 13. Feb, 23:43

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