Tipp 1

Montag, 6. Februar 2006

Tipp 1: Dienstleistungsscheck

2omileinherzEs mag ja sein, dass die glorreiche Idee des Dienstleistungsschecks momentan ziemlich floppt, nur aller Anfang ist eben immer schwer. Man bedenke nur die Möglichkeiten, die einem der Dienstleistungsscheck als Valentinstagsgeschenk eröffnet: sie können Ihn ihrer betagten Mutter schenken, die sich ein Leben lang um sie gekümmert hat und nun auch im Alter Ihnen den Haushalt führt, die Wäsche macht, kocht und alles blitz sauber putzt, da Sie selbst das nie gelernt haben. Nun geben Sie ihr ganz einfach die 100 Euro im Monat nicht mehr bar auf die Hand sondern in Form eben besagter Schecks. Die liebe gute Mami ist nun auch unfallversichert, was ganz nützlich sein kann, wenn sie wieder mal über einen Ihrer Schmutzwäschehaufen fällt. Zudem kann sich die alte Schachtel nun endlich selbst krankenversichern (also endlich mal selbstverantwortlich agieren und nicht immer gleich zum Telefonhörer greifen, um Ihnen eine Einkaufsliste für die nächste Apotheke durchzufaxen) und Sie müssen sich nicht mehr um die Bezahlung ihres Herzschrittmachers kümmern. Außerdem fängt sie nun endlich, im Alter von 63 Jahren, an für ihre Pensionsvorsorge zu sorgen (besser spät als nie) und liegt Ihnen dann nicht mehr auf der Tasche, sondern kann sich ihren Schlafsack für die Nächtigung unter diversen Brücken (sehen sie dazu unsere Tipps) selbst kaufen.

Möglichkeit 2: geben sie ihrem 15-jährigen Babysitter seinen Salaire, mit dem er sich seine Alkoholsucht finanziert, auch in Form der Dienstleistungsschecks. So lernen die jungen Leute endlich einmal mit Geld und vor allem mit Behörden umzugehen, denn Ihr Babysitter rennt ja jetzt selbst von Post zu Gebietskrankenkasse, von der zurück zur Post, zur Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau, zu seiner Bank, etc. (hat offensichtlich mal wieder nicht richtig aufgepasst und die Reihenfolge verwechselt) bevor er endlich sein Geld in Händen hält. Da weiß man dann was es heißt, für sein Geld zu arbeiten.

Der Dienstleistungsscheck darf jedoch nur an Personen ausgegeben werden die längstens einen Monat für Sie arbeiten. Also nix da mit lästigen Arbeitsverträgen, Kündigungsfristen, Übergangszeiten, Einschulungsphasen und sonstigem Schnick-Schnack. Sie gewährleisten neben der ständigen Fluktuation am Arbeitsmarkt sowohl dessen als auch Ihre eigene Flexibilität, und sind ständig bereit für Neues, insbesondere für neue Liebschaften, die sie aber durchaus wiederholt neu abschließen können (so bleibt ihre Beziehung tatsächlich frisch wie am ersten Tag).

Zudem benötigt der Dienstleistungsscheck jetzt in seiner Initialisierungsphase gerade Ihre Unterstützung. Momentan sind dessen Einsatzmöglichkeiten ja noch eher beschränkt, doch wenn er erstmal akzeptiert ist, dann könnte man doch dazu übergehen alle Dienstleistungen damit zu bezahlen und schafft es mit äußerst sanften Druck, dass sich die Dienstleistungserbringer nun endlich mal selbst um ihre Gesundheit und Pension kümmern und nicht immer Sie das tun müssen. Und da Sie sich dann auch Arbeitslosenversicherung und betriebliche Mitarbeitervorsorge ersparen, sind Ihnen ihre Mitarbeiter sicherlich treu ergeben und nun wirklich Service-orientiert. Gerade auch für zukünftige Valentinstage ergeben sich da ungeahnte Möglichkeiten: vielleicht können Sie in nicht allzu ferner Zukunft auch Ihre Lieblings-Prostituierte mit dem Dienstleistungsscheck bezahlen. Die freut sich, ob der doch hin und wieder ziemlich ausgefallenen Wünsche ihrer Kunden, sicher riesig über eine Unfallversicherung und macht Ihnen dann einen Sondertarif.

weitere Informationen:
VAEB - Dienstleistungsscheck
(beachten sie die ähnliche Farbwahl, die natürlich ein Kind des reinen Zufalls ist, aber eindeutig belegt: "Valentinstag und Dienstleistungsscheck, das passt wie die Faust aufs Auge")

Neoliberalismus macht Spaß!

Hallöchen!

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