Tipp 3: Sitzplatz an einer Elite-Uni sponsern
Seit jeher taten Könige, Kaiser und Edelleute ihre Liebe kund indem sie ihrer holden Maid, Mätresse, Königin oder der angebeteten Heiligen Monumente, Klöster, Tempel oder Lustschlösser erbauen ließen. Nun heutzutage ist das Bauland knapp, in den alten Gemäuern setzen sich Feuchtigkeit und Schimmel fest und die Angebeteten von heute sind einfach zu fluktuierend als dass man ihnen ein Monument für die Ewigkeit setzen müsste.
Doch auch im neoliberalen Zeitalter bieten sich allerhand Gelegenheiten diese altbewährten Liebesbeweise in modifizierter Form wieder aufzugreifen und innovativ neu zu gestalten. Bildungssponsoring und Drittmittelfinanzierung machen es möglich und was Coca Cola und Siemens können, das können Sie doch schon lange! Sponsern Sie doch im Namen ihrer Liebsten einen Sitzplatz, oder gar einen ganzen Hörsaal an der neuen Elite-Uni! Setzen Sie noch eines drauf und finanzieren Sie eine Drittmittelassistentenstelle oder gar eine ganze Privat-Universität. Diese lautet dann nicht auf den Namen irgendeines renommierten Wissenschaftlers, Querdenkers, Philosophen oder Theoretikers, sondern allein auf ihren. Stellen Sie sich das Leuchten in den Augen Ihrer Angebeteten vor, wenn sie vor der „Lisl-Mustertussi-Universität Gugging“ steht. Erobern sie die heimischen Mensen mit ihren Schatzi-Menüs, dem Lieblingsrezept ihrer Liebsten. Setzen Sie Ihrer Lebensabschnittspartnerin ein temporäres Denkmal indem Sie der medizinischen Fakultät ein pathologisches Labor in ihrem Namen schenken. Oder wie wäre es mit einer schmucken Bibliothekslampe, Klopapier mit den Initialen ihrer Liebsten, Behindertenrampen voll gepflastert mit Ihren Logos, Schreibutensilien en masse, auch Lehrveranstaltungsverzeichnisse, Zeugnisse, Prüfungsprotokolle, Studentenfestln tragen nun Ihren einmaligen Liebesbeweis. Wir haben uns hier erlaubt zur Veranschaulichung ein Musterbeispiel zu erstellen:
Der Klassiker ist und bleibt natürlich das Sponsoring eines Sitzplatzes, wobei selbstverständlich auf Ihre Großzügigkeit durch das Anbringen einer Plakette hingewiesen wird. Nun endlich einmal sehen diese faulen Studenten, wer ihnen hier eigentlich alles bezahlt und kriegen live vor Augen geführt, dass ihre lächerlichen Studiengebühren gar nichts mit freiem Hochschulzugang zu tun haben. Der ist nämlich nur gewährleistet, wenn sich jeder seiner Freiheit bewusst ist und dafür auch angemessen am freien Bildungsmarkt zahlt. Ebenso muss gesichert werden, dass auch wirklich jeder zur Drittmittelfinanzierung beitragen kann und man sich bald in einem Hörsaal vorkommt wie einst in einer abgelegenen Dorfkirche, wo noch jeder wusste wo sein Platz ist („Heit sitz I am Grasser-Sessel!“). Besagter Student, der nun auf Ihrem Platz sitzt, wird Ihnen wirklich äußerst dankbar sein und mit Schrecken an die Zeiten zurückdenken, als er von seinen studierenden Eltern unter der Sitzbank am Boden bei der Einführungs-Vorlesung „Neoliberale Grundlagen“ gezeugt wurde. Es wird ihm schaudern, und wenn ihm mal wieder während des langen Geschwafels seines Professors fad ist, kann er seine Zeit nun sinnvoll nutzen, indem er Ihr Namensschild betrachtet und sich für seinen weiteren Lebensweg vornimmt: „So will ich auch mal werden!“
Doch auch im neoliberalen Zeitalter bieten sich allerhand Gelegenheiten diese altbewährten Liebesbeweise in modifizierter Form wieder aufzugreifen und innovativ neu zu gestalten. Bildungssponsoring und Drittmittelfinanzierung machen es möglich und was Coca Cola und Siemens können, das können Sie doch schon lange! Sponsern Sie doch im Namen ihrer Liebsten einen Sitzplatz, oder gar einen ganzen Hörsaal an der neuen Elite-Uni! Setzen Sie noch eines drauf und finanzieren Sie eine Drittmittelassistentenstelle oder gar eine ganze Privat-Universität. Diese lautet dann nicht auf den Namen irgendeines renommierten Wissenschaftlers, Querdenkers, Philosophen oder Theoretikers, sondern allein auf ihren. Stellen Sie sich das Leuchten in den Augen Ihrer Angebeteten vor, wenn sie vor der „Lisl-Mustertussi-Universität Gugging“ steht. Erobern sie die heimischen Mensen mit ihren Schatzi-Menüs, dem Lieblingsrezept ihrer Liebsten. Setzen Sie Ihrer Lebensabschnittspartnerin ein temporäres Denkmal indem Sie der medizinischen Fakultät ein pathologisches Labor in ihrem Namen schenken. Oder wie wäre es mit einer schmucken Bibliothekslampe, Klopapier mit den Initialen ihrer Liebsten, Behindertenrampen voll gepflastert mit Ihren Logos, Schreibutensilien en masse, auch Lehrveranstaltungsverzeichnisse, Zeugnisse, Prüfungsprotokolle, Studentenfestln tragen nun Ihren einmaligen Liebesbeweis. Wir haben uns hier erlaubt zur Veranschaulichung ein Musterbeispiel zu erstellen:
Der Klassiker ist und bleibt natürlich das Sponsoring eines Sitzplatzes, wobei selbstverständlich auf Ihre Großzügigkeit durch das Anbringen einer Plakette hingewiesen wird. Nun endlich einmal sehen diese faulen Studenten, wer ihnen hier eigentlich alles bezahlt und kriegen live vor Augen geführt, dass ihre lächerlichen Studiengebühren gar nichts mit freiem Hochschulzugang zu tun haben. Der ist nämlich nur gewährleistet, wenn sich jeder seiner Freiheit bewusst ist und dafür auch angemessen am freien Bildungsmarkt zahlt. Ebenso muss gesichert werden, dass auch wirklich jeder zur Drittmittelfinanzierung beitragen kann und man sich bald in einem Hörsaal vorkommt wie einst in einer abgelegenen Dorfkirche, wo noch jeder wusste wo sein Platz ist („Heit sitz I am Grasser-Sessel!“). Besagter Student, der nun auf Ihrem Platz sitzt, wird Ihnen wirklich äußerst dankbar sein und mit Schrecken an die Zeiten zurückdenken, als er von seinen studierenden Eltern unter der Sitzbank am Boden bei der Einführungs-Vorlesung „Neoliberale Grundlagen“ gezeugt wurde. Es wird ihm schaudern, und wenn ihm mal wieder während des langen Geschwafels seines Professors fad ist, kann er seine Zeit nun sinnvoll nutzen, indem er Ihr Namensschild betrachtet und sich für seinen weiteren Lebensweg vornimmt: „So will ich auch mal werden!“
Mag. Erna Bei-Wagerl - 8. Feb, 00:47
Vielen Dank!
Ich bin ganz begeistert davon, dass Sie mich berücksichtigt haben: Immer schon wollte ich Namensgeberin eines Seminarraumes sein! Allerdings scheint mir die Rechnung, die Sie mir zustellen ließen, doch etwas zu hoch bemessen?
350.000 Euro pro Semester für einen kleinen Raum, der lediglich 5 ausgewählten Eliten-Genies Platz bietet? Naja, ich will ja nicht rumeiern und zahle daher....
Wenn steigt denn die Eröffnungsparty in Gugging, bei der hoffentlich reichlich Champus fließt - und das happypeppy-Logo an jeder nur erdenklichen Stelle prangt (man will ja was für sein Geld)?
Bestens, Ihr neoliberaler happypeppy
(heute für die Anmeldung zu faul)